Akti­ver Einbruchschutz

Alle zwei Minu­ten wird irgend­wo in Deutsch­land ein­ge­bro­chen, dabei hel­fen schon ein­fa­che Din­ge, sich wirk­sam zu schützen.

Die Däm­me­rung macht Ein­bre­cher unsicht­bar. Zumin­dest ereig­ne­ten sich fast zwei Drit­tel der Woh­nungs­ein­brü­che am spä­ten Nach­mit­tag, abends oder nachts.

1. Licht machen
Ein­bre­cher wer­den abge­schreckt, wenn man ihnen den Schutz der Dun­kel­heit nimmt. Bewe­gungs­mel­der an Leuch­ten am Haus­ein­gang, Gar­ten­weg und Kel­ler­ab­gang ent­tar­nen die Kri­mi­nel­len. Die Bran­chen­in­itia­ti­ve Elek­tro+ rät daher, dar­auf zu ach­ten, ob Bewe­gungs­mel­der im Außen­be­reich mani­pu­liert wurden.

2. Lärm machen
Nichts ist abschre­cken­der als eine Alarm­an­la­ge, die den Ein­bre­cher auf fri­scher Tat ertappt. Aber fast noch bes­ser sind die ver­meint­li­chen Geräu­sche anwe­sen­der Bewoh­ner. War­um? Ein­bre­cher sind gern allei­ne im Haus. Daher rät die Initia­ti­ve “Nicht bei mir!”, die unter ande­rem von der Poli­zei­li­chen Kri­mi­na­li­täts­prä­ven­ti­on der Län­der und des Bun­des getra­gen wird, mit Zeit­schalt­uh­ren immer wie­der Räu­me zu beleuch­ten und das Radio anzu­ma­chen. Wer in den Urlaub fährt, soll­te dafür sor­gen, dass der Brief­kas­ten regel­mä­ßig geleert wird. Emp­feh­lens­wert ist es auch, die Roll­lä­den hoch- und run­ter­zie­hen zu las­sen. Das Gara­gen­tor schließt man am bes­ten jedes Mal, wenn man unter­wegs ist.

3. Kei­ne Hin­wei­se geben
Wer in den Urlaub fährt, soll­te das nicht all­zu sehr publik machen. Dazu gehört laut dem IT-Ver­band Bit­kom, kei­ne Infos über sozia­le Netz­wer­ke zu ver­brei­ten. Che­cken soll­te man vor der Abrei­se bereits, dass die auto­ma­ti­sche Standort­über­mitt­lung bei einem Pos­ting deak­ti­viert ist. Sie kann Kri­mi­nel­len eben­falls einen Hin­weis lie­fern, wo eine Woh­nung leer steht und ein Ein­bruch gefahr­los mög­lich ist. Der Gesamt­ver­band der Deut­schen Ver­si­che­rungs­wirt­schaft rät außer­dem, die Zei­tung abzu­be­stel­len, den Anruf­be­ant­wor­ter zu bespre­chen und blick­si­che­re Kof­fer­schil­der zu ver­wen­den. Ein­bre­cher könn­ten am Flug­ha­fen die Adres­se ablesen.

4. Fens­ter schließen
Natür­lich hilft die tolls­te Tech­nik nicht, wenn die Bewoh­ner ein­fachs­te Regeln nicht beach­ten: Wer die Woh­nung oder das Haus ver­lässt, soll­te alle Fens­ter schlie­ßen und die Türen nicht nur ins Schloss fal­len las­sen, son­dern auch absper­ren. Laut den Exper­ten kann sonst auch der Ver­si­che­rungs­schutz erlö­schen. Auch soll­ten kei­ne Schlüs­sel im Frei­en depo­niert wer­den – Ein­bre­cher suchen danach.

5. Vor­be­rei­tet sein
Kommt es doch zu einem Ein­bruch, soll­te man wis­sen, was gestoh­len wur­de. Dar­auf soll­te jeder vor­be­rei­tet sein: Am bes­ten wird eine Inven­tar­lis­te erstellt, sagt Sieg­fried Kar­le von der Ver­brau­cher­or­ga­ni­sa­ti­on Geld und Ver­brau­cher. Die Lis­te soll­te regel­mä­ßig aktua­li­siert und ergänzt wer­den. Die Initia­ti­ve „Nicht bei mir!“ rät, Bezeich­nung, Her­stel­ler und Mar­ke, Regis­ter­num­mer, indi­vi­du­el­le Merk­ma­le, Neu­wert sowie das Kauf­da­tum zu notie­ren und die Gegen­stän­de zu foto­gra­fie­ren. Die­se Inven­tar­lis­te wird am bes­ten bei Ver­wand­ten, Freun­den oder in einem Bank­schließ­fach aufbewahrt.

6. Poli­zei rufen
Um Ein­bruch­schä­den ersetzt zu bekom­men, ver­lan­gen Ver­si­che­run­gen die Mel­dung bei der Poli­zei, erklärt Kar­le. Er rät außer­dem, beim Abschluss einer Haus­rat­ver­si­che­rung auf Details wie den Unter­ver­si­che­rungs­ver­zicht und auf eine dem Haus­rat ent­spre­chend hohe Ver­si­che­rungs­sum­me zu achten.

Quel­le: Säch­si­sche Zei­tung, 14.01.2015

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: Initia­ti­ve für akti­ven Einbruchschutz